League: SUPER BOWL

New Globes – Null Null

Finale um die Lohausenliga-Meisterschaft 2022/I

New Globes: Markus Rath (Tor, ab 60. Beschomer), Christopher Nimbs, Carlos Steingen-Sosa, Theo Pütz, Thomas Steinbeck, Jakob Pütz, David Beschoner (eingewechselt: Stefan Pütz, Clemens Bachmann).

Null Null: Marc Wessner (Tor), Max Kroll, Tom Schmitz, Jan Denkewitz, Daniel Winter, Joe Hamma, Carlo Schmitz (eingewechselt: Marco Rodtheut, Tobias Flätgen, Paul Schäfer, Matthias Goergens).

Tore: 1:0 Nimbs (3.), 1:1 C.Schmitz (37.),1:2 Hamma (39.) 1:3 Winter (43.), 1:4 Winter (65.). Gelbe Karten: J.Pütz, C.Schmitz.

Bericht:  Herrliches Wochenende. Heimspiel der Hosen und Finale der Lohausenliga, alles an zwei Tagen. Und dann noch New Globes gegen Null Null. Okay, für die Globes – Rekordmeister und amtierender Meister – sind Endspiele fast auch schon wie Heimspiele. Und die coronabedingt kürzeste Meistersaison aller Zeiten, in der organisatorisches Können mehr denn je gefragt war, spülte Null Null irgendwie mal nach oben. In das Lohausenliga-Finale. Bei näherem Hinsehen ist alles okay. Denn der Ligakenner weiß um die Bedeutung organisatorischer Fähigkeiten in der LoLiga (übrigens nur Rot Weiß Lohausen und den Ackerfreunden gelang es, alle ihrer angesetzten Spiele tatsächlich durchzuziehen). A propos Organisation bzw. in diesem Falle Nicht-Organisation: Der angesetzte Schiri -– das Abwärts-Team – sagte seine Mitwirkung einfach mal ab. Upps, das bei einem Finale. Vor Ort übernahmen Udo Kegler und Michael Beckmann (Rot Weiß Lohausen) die Schiri-Rolle. Die Hosen hörte man aus der vom Spielort nördlich gelegenen Arena zum Anpfiff am Nachmittag übrigens leider noch nicht. Dafür „erklangen“ – aus südlicher Richtung mehr von den Rheinwiesen – seichte Schlagerlieder („Du bist mein Sonnenschein“). Davon ließen sich die Finalisten aber nicht einlullen, von einem seichten Spiel konnte von Beginn an kein Rede sein. Schon den ersten Null Null-Angriff konnte Globes-Jakob Pütz haarscharf vor der Strafraum nur mit einem Foul stoppen, so dass es direkt in der ersten Minute vor dem Kasten von Keeper Markus Rath lichterloh brannte. Die direkte Antwort der Globes über die linke Seite: Der bärenstarke Linksverteidiger Christopher Nimbs, plötzlich in Mittelstürmerposition, lupft einen Einwurf einfach mal so zum 1:0 für die Globes (3.Min.). Alles läuft nach Routine dachte sich der Ligaexperte am Ufer, von wo aus auch der nach Erkrankung noch nicht ganz einsatzfähige Co-Kapitän Timm Schönefeld Regie führen musste. Beide Trupps agierten im weiteren Verlauf aus gut stehenden Abwehrketten, aber nach vorne wurden spielerische Lösungen gesucht und zugleich um jeden Meter gekämpft. Anhänger von Zweikämpfen hatten ihre helle Freude. Die Globes dabei doch etwas geordneter und leicht feldüberlegen, aber ihr neuer Topstürmer Beschomer, der im Halbfinale das Abwärts-Teams praktisch im Alleingang (5 Tore) ausgeschaltet hatte und auch im Finale unermündlich einheizte, wurde immer wieder direkt von zwei Null Null-Verteidigern in Empfang genommen. Fazit zur Pause: Verdiente, aber knappe Führung der routinierteren Globes. Ganz bitterer Start in die 2. Halbzeit für die Globes: Bei einem Sprint zieht sich Routinier Stefan Pütz ohne Fremdeinwirkung einen – wie sich zwei Tage später herausstellte – Achillessehnenriss zu. Gute Besserung nochmals von hieraus! Konnten die Globes bis hierher noch den Null Null-Angriff recht gut vom Tor fern halten, war es damit schlagartig vorbei. Carlo mit endspielwürdigem Weitschuss & Joe nach fatalem Globes-Abwehrschnitzer drehen das Ergebnis binnen zwei Minuten (37. und 39.). 2:1 Null Null. Und ein Geniestreich (Ecke mit der Hacke „volley“) ermöglichte Daniel Winter gegen vier Verteidiger nur Minuten später sogar das 3:1 (43.). Die Globes in diesen Minuten gänzlich von der Rolle. Null Null eiskalt. Immerhin konnten sich die Globes erholen, schalteten wieder auf Angriffsmodus, aber das Pech der 2. Halbzeit lastete unverändert auf ihren Schultern. Keeper Markus Rath, der schon aus der ersten Halbzeit eine Leistenzerrung mitschleppte, musste zusätzlich ein Eisbein hinnehmen und wenig später ebenfalls den Platz räumen. Trotz aller Nackenschläge bissen die Globes auf  die Zähne und erspielten sich tatsächlich noch Tormöglichkeiten, aber der Ball wollte nur noch in das in westliche Richtung zum Rhein gelegene Globes-Tor. 4:1 wieder Daniel Winter (65., auf Vorlage Carlo Schmitz), nach einem unnötigen Fehlpass der Globes. Null Null hellwach und dominant in Halbzeit 2. Unglaublich, selbst bei dieser verheerenden Spielsituation wenige Minuten vor Schluss warfen die Globes weiter alles nach vorne. Vergeblich. Danach nur noch panikartiger Jubel, Biersalven und jetzt auch auf dem Platz (Sieger-)Lieder („Campeones, Campeones!“) im argentinisch-farbenen Null Null-Lager nach dem Gewinn des zweiten Lohausenliga-Titels für das Team um Kapitän Dirk Fischer (was für ein Geburtstag), das schon seit 1986 in der Lohausenliga dabei ist und die diesjährige Chance am Ende mit Bravour genutzt hat. Respekt.

Ref.: Udo Kegler/ Michael Beckmann (RW Lohausen).

Fotos (von @krassalaurenz und @lasseb3):

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Null Null – Young Boys

Halbfinale 2: Zweiter Pool A (Null Null) – Erster Pool C (Young Boys)

Leider war es dem Young Boys-Team nicht möglich, den geplanten und auch alternative Spieltermine im Zeitfenster für das Halbfinale wahrzunehmen. Wer die zuverlässige Organisation der Young Boys kennt, weiß, dass das Team alles versucht hat. Bedauerlicherweise muss das Spiel deshalb am grünen Tisch (agT) gewertet werden. 1:0 für das Null Null-Team, das damit in das Finale einzieht.

Ref.: Erster Pool B (New Globes)

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Abwärts – New Globes

Halbfinale 1: Erster Pool A (Abwärts) – Erster Pool B (New Globes)

Abwärts: Andrees M., Schnelting, Krywalsky, C. Schumacher, Dahmen, T. Feldmann, J. Schumacher (Raffelsieper).

NG: Rath, Nimbs, Wirtz, Steingen-Sosa, Beschomer, Bonn, T. Pütz (S. Pütz).

Tore: 0:1 Bonn (7.), 0:2 Beschomer (16.), 0:3 Beschomer (19.), 0:4 Beschomer (20.), 1:4 Krywalsky (29.), 2:4 Schnelting (31.), 3:4 Schnelting (35.), 3:5 Nimbs (36.), 3:6 Beschomer (47.), 4:6 Krywalsky (51.), 5:6 J. Schumacher (58.), 5:7 Beschomer (59.), 5:1 Theo Pütz (70.).

Kommentar:  Ein Wahnsinns-Spiel bei brutaler Hitze! Manchmal vergisst man, dass es sich bei der Lohausenliga um zwar ambitionierten, aber letztendlich doch „nur“ um Hobbysport handelt. Dass sich 16 Kicker bereiterklären, sich ohne Rücksicht auf eigene, gesundheitliche LongLoLi-Probleme, über physikalische Grenzen hinweg zu morphen, nötigt maximalen Respekt und Bewunderung ab. Manchmal scheint es so, als gäbe es in der Welt nichts Bedeutsameres als den Einzug ins Nordpark-Finale bzw. den Meistertitel – sprich den Super Papagei äh – Bowl! Dieses Phänomen erklärt aber auch den weit über die Düsseldorfer Stadtgrenzen hinaus zementierten Kult-Status der Lohausenliga. Mit dem ehemaligen (Abwärts, 9x) und dem aktuellen Rekordmeister (15x) kreuzten alte Bekannte die Klingen, so dass mit tendenziell eher weniger Überraschungen zu rechnen war. Allerdings kannte das A85-Lager den neuen Globes-Stürmer Beschomer noch nicht, der sich dann mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von vier Minuten vorstellte. Kann man so machen, muss man aber nicht. Das hatte schon den Hauch von Majestätsbeleidigung. Als beim Stande von 4:0 für NG der ungeübte Zuseher von einer Vorentscheidung ausging, sorgten Krywalsky und Schnelting (2x), dafür, dass die Globes nur mit dem minimal möglichsten Vorsprung zum Pausentee schritten. Leider musste das Team von Puschi & Co. in Halbzeit 1 und auch in der Pause soviel Energie für die Reanimierung des eigenen Tores aufwenden, dass die Konzentration nach Wiederanpfiff noch nicht wieder hochgefahren war und so der orangene Linksverteidiger Nimbs übersehen wurde, der mit einem Schlagschuss Marke Hartherz direkt den erneuten Zweitore-Vorsprung herausschoss. Ab da fiel es schwer zu glauben, dass Puschis Mannen das Blatt nochmal wenden können würden, obwohl Spielmacher Bastian Schnelting überragend kämpfte und dirigierte. Aber Teufelskerl Rath im NG-Gehäuse wehrte praktisch alles ab, was die Abwärts-Kanoniere auf seine Kiste donnerten. Und wenn der gute Markus bei einem Geschoß mal nicht schnell genug seine Fäuste  hochbekam, klärte er mit dem Schädel zur Ecke. Zum Glück war immer genug Wasser vorhanden, um derangierte Akteure per Gesichtsdusche wiederzubeleben. Am Ende sollte es nicht reichen, da Beschomer über die größten Kraftreserven und Spritzigkeit verfügte und einmal zu oft gewinnbringend abzog. Und so stehen in dieser turbulenten Saison doch wieder die Globes im Finale, wo sie als absoluter Topfavorit auf ihren 16. (!) Meistertitel gelten müssen.

Man of the Match: Beschomer (NG).

Ref.: Bell/ Fischer (NNC69, Zweiter Pool A).

Fotos vom Spiel Abwärts – New Globes 5:8. Dank an @joucla2012 (Insta) für die tollen Bilder.

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